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Thema des Monats Februar

Erstellt von Nanette El Sayad |

Liebe Senioren-Assistenten,

zur Erweiterung Ihres unternehmerischen Wissens und einer guten Betriebsführung finden Sie an dieser Stelle, das aktuelle Thema Februar 2015, welches Ihnen zur beruflichen Selbständigkeit wertvolle Tipps geben möchte. Sie sind neben- oder hauptberuflich selbständig oder tragen sich seit einiger Zeit mit dem Gedanken an die eigene Existenzgründung? Sie haben sich bereits vernetzt, haben schon Werbung geschaltet und zahlen bereits die ersten Rechnungen?

Sie wollen oder werden als Einzelunternehmer/-in selbständig am Markt tätig sein. Sie sind entschlossen, sich in allen Fragen der Selbständigkeit Hilfe und Antworten von erfahrenen Beratern einzuholen?

Um Sie zu ermutigen, zu informieren und zu begleiten, erscheint an dieser Stelle im monatlichen Rhythmus das Thema des Monats rund um Gründungsidee, berufliche Selbständigkeit und Antworten auf Fragen, die Sie sich zu diesem Thema stellen.

• Wie werbe ich richtig?

• Wie identifiziere ich die richtigen Partner?

• Wie erkenne ich Betrüger und schütze mich erfolgreich?

• Wo finde ich seriöse Partner?

• Welche versteckten Werbefallen gibt es?

Thema des Monats Februar 2015

Schutz vor dem Adressbuch- und Rechnungsschwindel

Seit einigen Jahren nimmt die Zahl unseriöser Adressverzeichnisanbieter zu. Die Masche vertraut darauf, dass ein Adressverzeichnis, wie das gute alte Telefonbuch oder auch das allseits bekannte Branchenbuch oder Branchenverzeichnis eine seriöse Adressquelle ist. Seit lange Zeit vertrauen Bürger und Unternehmen den Telefon und Branchenbüchern. Das Vertrauen ist stabil und darauf setzen Betrüger. Sie werben für die Eintragung in einem solchen Verzeichnis. Oft ist die Aufmachung dem Original täuschend ähnlich und auf den ersten Blick manchmal auch kostenfrei. Aber nur auf den ersten Blick, für unsere schnelllebige Zeit eine schnelle Falle. Die oft als Rechnungen aufgemachten Eintragungsangebote für Unternehmensverzeichnisse lassen den Unternehmer zunächst im Glauben, es handele sich um eine seriöse Eintragung im Telefon- oder Branchenverzeichnis der Region. Anbieter, die solche Verzeichnisse in Umlauf bringen, nehmen zahlenmäßig stetig zu. Dabei ist zu beobachten, dass zwei Arten von Schreiben immer wieder vorkommen:

  • Der Adressat erhält ein Schreiben mit Überweisungsträger, das den Eindruck erweckt, es handele sich um eine Rechnung einer öffentlichen Stelle. Sie werden optisch zunächst in den Glauben versetzt, es handel sich um eine offizielle Rechnung, etwa einer Behörde.
  • Oder der Adressat erhält ein Schreiben nebst Formular, mit dem er die Richtigkeit der bereits veröffentlichten Adressdaten schriftlich bestätigen soll. Sie werden aufgefordert, es auszufüllen und zurück zu senden, z.B. um Daten zu bestätigen oder einer Meldepflicht nachzukommen

Betrüger verschicken auch gern mal gefälschte Telefonrechnungen, gegenwärtig im Namen von Telekom und Vodafone. Darauf wies erst kürzlich die Verbraucherzentrale Berlin hin. In den täuschend echt aussehenden E-Mails wird ein Betrag von mehr als 370,00 € in Rechnung gestellt. Als Betreff wird jeweils der Rechnungsmonat und eine fiktive Kunden- oder Buchungsnummer angegeben. Die gefälschte Rechnung findet sich als Zip-Datei im Anhang einer E-Mail.

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass der Absender frei erfunden ist und nicht von den jeweiligen Firmen stammt. Auch die Anrede, etwa "Guten Tag" oder "Sehr geehrter Kunde, sehr geehrte Kundin", ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich um keine echte Rechnung handelt. Sind Sie tatsächlich Kunde bei dem genannten Anbieter, werden Sie auch mit Ihrem Namen angesprochen. Sind Sie gar nicht Kunde bei dem betreffenden Anbieter, sondern nutzen einen anderen Anbieter, dass dürfte klar sein, dass die Rechnung keine Berechtigung hat, da ja kein Vertragsverhältnis besteht. Trotzdem ist die Masche leider zu oft erfolgreich.

Hilfe und Informationen

Die IHK bemüht sich seit Jahren in ganz Deutschland, Unternehmen vor diesen unseriösen Adressverzeichnisanbietern zu schützen. Immer wieder treten Opfer an die IHK oder an Berufsverbände heran, um sich bei eingetretenen Schadensfällen beraten zu lassen und Hilfe zu holen. Auch die Verbraucherzentrale kann um Hilfe gebeten werden. Oft ist dann der Fehler aber bereits gemacht und das Formular mit Unterschrift abgeschickt und der Betrag vom Konto abgebucht. Leider werden die Opfer erst wach, wenn das Konto belastet ist.

Zur Bekämpfung solcher unseriösen Anbieter arbeitet die IHK mit dem Deutschen Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e.V. (DSW) und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK) zusammen. Bei der IHK eingehende Beschwerden werden an den DSW zwecks Einleitung wettbewerbsrechtlicher und strafrechtlicher Verfahren weitergeleitet.

So konnte beispielsweise gegen die Gewerbeauskunft-Zentrale, die wohl mit zu den bekanntesten Adressbuchschwindlern gehört und vom DSW erfolgreich verklagt worden ist, zuletzt ein Bußgeld in Höhe von 50.000,00 € festgesetzt werden.

Es ist nicht auszuschließen, dass weiterhin betrügerische Formulare verschickt werden, ist immer noch Vorsicht geboten. Um nicht auf solche unseriösen Geschäftspraktiken hereinzufallen, ist es wichtig, bestimmte gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um aufmerksam Schaden abzuwenden.

Wie kann ich mich und mein Unternehmen Schützen?

Die mit der Rechnungsbearbeitung betrauten Personen, wie Buchhalter, Geschäftsführer auf dieses Problem aufmerksam machen.

  • Alle Mitarbeiter des Unternehmens sollten für dieses Thema sensibilisiert werden
  • Musterexemplar und Betrugsunternehmen zum Vergleich für die Kollegen hinterlegen
  • Sicherheiten einführen, wie 4-Augen-Prinzip
  • Bei Zweifel erst beraten und prüfen lassen

Sind sie unsicher, ob es sich um eine echte Rechnung handelt oder nicht, nehmen sie am besten per Telefon Kontakt zum jeweiligen Telekommunikationsanbieter auf. Natürlich nicht über die im gefälschten Schreiben angegebenen Kontaktdaten, sondern zum Beispiel über die Nummer in einem öffentlichen Verzeichnis, der Homepage oder ihrer letzten Rechnung.

Guter Rat muss nicht teuer sein!

Seien Sie wachsam und behalten Sie den Überblick. Kleine Fallen, Unwissenheit und Ahnungslosigkeit werden uns immer wieder begegnen. Wer schnell mal eben eine Rechnung bezahlt oder einen Beleg unterschreibt und versendet, und dann später bemerkt, dass es sich um Betrug handelte, hat ein teures Problem. Wer als Selbständige mit Ihrer Unterschrift zustimmt, dass Sie die Angaben bestätigen, kann sich später nur schwer herausreden. Behalten Sie also den Überblick und die Kostenkontrolle. Kennen Sie unbedingt jeden Ihrer Vertragspartner, wenn auch nicht persönlich, so doch von der Adresse und vom Vertragsinhalt her.

Nanette El Sayad

www.mycoach-fidelio-training.de